Neues Bewegungsangebot für die Bewohnerinnen und Bewohner
(24.10.2024) „Die gleiche Übung mache ich auch immer an der Bushaltestelle“, erzählt Christa Schäfer und demonstriert, wie sie sich aus dem Sitzen vom Stuhl mit den Händen am Handlauf des Flures hochzieht. Die 82-jährige Bewohnerin des Josef Hauses kann zwar nicht mehr gut sehen, aber das hält sie nicht davon ab, das neueste Bewegungsangebot der Senioreneinrichtung zu nutzen: Den „bewegenden Flur“, ein Konzept des Landessportbundes NRW. Die Idee: Plakate mit Anleitungen zu einfachen Übungen hängen in den Fluren aus und motivieren die Bewohnerinnen und Bewohner, spontan kleine Bewegungseinheiten einzulegen.
In einer Fortbildung des SportBildungswerks NRW, finanziert durch die Bergische Krankenkasse, wurden Mitarbeitende des Josef Hauses in diesem Konzept geschult. „Für den Sozialen Dienst und die Betreuungsassistenten ist es eine großartige Möglichkeit, Bewegung ganz nebenbei in den Alltag zu integrieren“, erklärt Christiane Decker-Trojahn, Leiterin des Sozialen Dienstes im Josef Haus, die den „bewegenden Flur“ in die Einrichtung der St. Augustinus Gruppe geholt hat. „Die Übungen können im Rahmen der Einzelbetreuung angeboten werden – oder auch mal morgens auf dem Weg zum Frühstück.“
Mobilitätsförderung für mehr Selbstständigkeit und Gemeinschaftsgefühl
Bewegung und Mobilitätsförderung spielen eine entscheidende Rolle für die Selbstständigkeit pflegebedürftiger Menschen. Um dies zu unterstützen, gibt es im Josef Haus unter anderem zwei frei zugängliche Sportgeräte und regelmäßige Gruppenangebote. Die Bewegungsförderung bringt zahlreiche Vorteile mit sich: von der Stärkung der körperlichen Leistung über die Förderung des sozialen Austauschs bis hin zur Verbesserung des Selbstbewusstseins. Michael Graefer, ebenfalls im Sozialen Dienst tätig, hebt hervor: „Manche Bewohnerinnen und Bewohner entwickeln auch einen richtigen Ehrgeiz. Aber für viele geht es gar nicht so sehr um die Leistung – viel wichtiger ist das Zusammensein und der Applaus der anderen. Die Seniorinnen und Senioren feuern sich oft gegenseitig an. Das ist gelebte Solidarität!“
Das Projekt „Bewegender Flur“ soll nun langfristig etabliert werden, so wie die beliebten Sportgeräte im Eingangsbereich des Josef Hauses, die die Bewohnerinnen und Bewohner selbstständig nutzen. Bei Christa Schäfer braucht es jedenfalls nicht mehr viel Überzeugungsarbeit. Ihr Motto: „Wenn es um Sport geht, bin ich dabei. Bewegung macht einfach Spaß!“