Willi und Helga Eckenhof feiern Eiserne Hochzeit

(22.06.2024) Im  Johannes von Gott Haus, einer Senioreneinrichtung der  St. Augustinus Gruppe in Neuss, haben Helga und Willi Eckenhof in diesem Monat ein außergewöhnliches Jubiläum gefeiert: 65 Jahre Ehe. Dieser besondere Hochzeitstag wird Eiserne Hochzeit genannt. „Stahl passt besser“, sagt Willi Eckenhof schmunzelnd. Schließlich sei Stahl härter als Eisen – und eine Ehe müsse ja auch belastbar und widerstandsfähig sein.

Dass ein Ehepaar ein solches Jubiläum gemeinsam in einer Senioreneinrichtung feiert, ist äußerst selten, erklärt Markus Ablaß, Leiter des Sozialen Dienstes: „Eine Eiserne Hochzeit kommt nicht häufig vor. In meinen 20 Jahren Erfahrung war dies erst die zweite Eiserne Hochzeit.“

 

65 Jahre Ehe – Ein Tanz durch die Zeit

Die Liebesgeschichte der Eckenhofs begann im Café Kolvenbach im Düsseldorfer Volksgarten, einem beliebten Treffpunkt in den 50er-Jahren. „Wir waren tanzen. Und nach Hause sind wir dann schon zusammen gegangen“, erinnert sich Willi Eckenhof. Das Tanzen steht symbolisch für ihre lange Ehe. „So eine Ehe ist ja auch ein Tanz, ein langer Tanz,“ vergleicht die 88-jährige Helga Eckenhof.

Auf die Frage nach dem Geheimnis ihres langen Glücks antwortet Willi Eckenhof: „Glück ist so ein großes Wort, es gibt immer ein Auf und Ab. Wo keine Spannungen auftreten, da ist auch kein Leben“, erklärt der 94-Jährige. Helga Eckenhof nickt zustimmend. Dass Herausforderungen dazugehören, haben sie in den 65 gemeinsamen Jahren gelernt und akzeptiert. 

Ihre Liebe wurde durch schwere Schicksalsschläge auf die Probe gestellt. Der Verlust ihrer Tochter war einer der dunkelsten Momente in ihrem Leben. „Wir haben uns beide ein Kind gewünscht. Es kam dann auch eine Tochter. Und mit fünf Jahren ist sie an Leukämie gestorben“, erzählt Willi Eckenhof nachdenklich.

Später wurde ihr Sohn geboren, mit dem das Ehepaar viele Jahre in der Gumbertstraße in Düsseldorf-Eller lebte. Ihre Heimat, die sie auch für lukrative Karrierechancen nicht verlassen wollten. „Ich habe viermal ein Jobangebot ausgeschlagen. Wir wollten hier bleiben“, erinnert sich Willi Eckenhof.

Ob die beiden damals beim Tanztee im Café Kolvenbach gedacht hätten, dass sie einmal Eiserne Hochzeit feiern würden? „Man denkt ja nicht vorher ‚hoffentlich sind wir 65 Jahre verheiratet‘, sondern man heiratet und hofft, dass es lange hält“, erzählt Helga Eckenhof.

Im Johannes von Gott Haus fand eine Feier im engsten Kreis statt, ähnlich wie 1959, als sich das Paar in Düsseldorf standesamtlich das Ja-Wort gab. Gemeinsam werden die Eckenhofs weiterhin durchs Leben tanzen – vielleicht nicht mehr so leidenschaftlich wie beim Tango im Café Kolvenbach, aber mit viel Rücksicht und Respekt voreinander.